Die Hinrichtung des Maximilien de Robespierre

Artikel-Nr.: 807

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Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5298
Format: 700 x 1000 mm
April 2022

* Fiktive Rahmung. Preis ohne Rahmen.


In jeder Hinsicht tugendhaft und stets unbestechlich, so beschrieben einstige Zeitgenossen Maximilien de Robespierre, dessen einzige Eitelkeit darin bestand seine Perücken mit äußerster Sorgfalt zu pflegen. Freunde durften ihn kurz „Maxim“ nennen, Freunde, die er später dann, ohne zu zögern, wenn sie ihm politisch nicht mehr genehm waren, der Guillotine zuführen ließ. Robespierre gilt als einer führenden und bekanntesten Köpfe der sogenannten Schreckensherrschaft der Französischen Revolution.

Unter dem Eindruck des weiter zunehmenden Druckes gegenrevolutionäre Kräfte von Außen, sowie auch von Innen, gründete sich 1793, mit Bewilligung des Nationalkonvents, der sogenannte Revolutionsrat unter der Führung Robespierres, welcher vermutliche und vermeintliche Feinde der Revolution generell und ohne weitere gerichtliche Anhörung, sofort rechtskräftig zum Tode verurteilen konnte. Und in nur 49 Tagen seines Bestehens schickte man knapp 1500 angebliche Verräter auf das Schafott, zum Henker von Paris. Denn in seiner gesamten politischen Tätigkeit bemühte sich Robespierre stets darum die aufklärerischen Ideale Rousseaus zu verwirklichen – so wie er sie verstand: Alle Mitglieder einer Gemeinschaft, in freiwilliger Übereinkunft eines Gemeinwillen, hat immer Recht. Dies gilt als absolut, auch wenn Einzelne ihn ablehnen. Für Robespierre bedeutete dies, dass die Gegner der Republik nur die Wahl zwischen einer Änderung ihrer Überzeugungen und dem Tod haben durften. Und je grausamer die Regierung gegenüber den Verrätern auftrete, desto wohltätiger sei sie gegenüber den braven Bürgern. Die Terrorherrschaft war ihm zufolge ein notwendiges Übel, um das Volk für den von Rousseau empfohlenen Gesellschaftsvertrag bereit zu machen. Ohne Tugend sei Terror verhängnisvoll, ohne Terror die Tugend machtlos – so Robespierres Maxime!

Und um dies mit aller Macht durchzusetzen scheute „Maxim“ auch nicht davor zurück einstige Freunde, die ihn in seiner absoluten Radikalität nicht weiter folgen wollten aus dem Weg zu räumen, wie auch Georges Danton, einem überaus mächtigen politischen Machtfaktor und einstigen Mitstreiter aus den frühen Tagen der Revolution. Im Prozess gegen Danton, angeblich wegen Landesverrat und antirevolutionärer Tätigkeiten, wusste man sich aber nicht anders zu helfen als Beweise zu fälschen und Zeugen zu bestechen, was stets auch ein Zeichen dafür ist, dass das System, welches zu Gericht sitzt, schon selber korrumpiert ist.

Somit wendet sich der blindwütige Terror jener Tage gegen Robespierre selber. Angeblich im Besitz einer Liste von weiteren Verschwörern in Reihen des Nationalkonvents, die er aber nicht laut vorlesen will, kommt es zu Tumulten unter den Abgeordneten, denn ein jeder könnte schon morgen abgeführt und hingerichtet werden. Und was Robespierre nicht erwartet hatte, der sich stets uneinige, stets nur lamentierende und hoffnungslos zerstrittene Konvent beschließt, vermutlich nur aus rein solidarisch empfundener Angst, die Auflösung des Revolutionsrates und somit auch die Absetzung des Maximilien de Robespierre. Dieser kann sich mit seinen Anhängern zwar knapp einer Verhaftung entziehen, doch dessen Rückzugsort wird von der Nationalgarde erstürmt. Viele Anhänger „Maxims“ begehen unter diesen bedrückenden Umständen Selbstmord, andere sterben im Kugelhagel der Soldaten, Robespierre selber wird von einem Querschläger folgenschwer am Kopf getroffen. Doch schon am kommenden Tag, ohne jede Anhörung, ohne Gerichtsverhandlung und schon halbtot, aber halbwegs zusammengeflickt, schritt auch Robespierre jene letzte Treppenstufen hoch, die auch schon Ludwig der 16te, Marie Antoinette, Danton und so viele andere vor ihm auch schon beschreiten mussten. Mit der Hinrichtung, dem Tod Robespierres beginnt ein neues Kapitel der französischen Revolution und europäischer Geschichte …

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