Geiz

Artikel-Nr.: 827

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Papierformat: 80 x 60 cm
Motivformaat: 70 x 50 cm
Fineart Druck auf starkem 250 g/m² Premium-Papier
Auflage 100
Rückseitig nummeriert, signiert


Die weiteren Begrifflichkeiten, welche „Avaritia“ treffend zu geordnet werden können, sind die Habgier oder auch die Habsucht. Denn es sind stereotypische Nebenerscheinungen des Geizes. Der „Geiz“ eines Menschen beginnt in der Regel bei sich selbst – bei der eigenen Enthaltsamkeit, nur um den angehäuften Besitz zu sichern und wenn dann dienstbar für sich selber werdend, nur um eben diesen noch zu mehren. Wenn wer sich, wie jeder von uns, den großen Lottogewinn erhofft, verbindet er damit weniger den zählbaren finanziellen Zugewinn, sondern sieht darin eher gleich die Bilder im Geiste jener unvorstellbaren Wünsche und Träume, die er sich somit vielleicht erfüllen könnte. Vom „Geiz“ zerfressende Menschen haben solche Phantasien nicht. Schildkröten gleich würden sie am liebsten ihren „zählbaren“ Besitz ständig mit sich herumtragen, aus Angst vor Verlust und vor den Begehrlichkeiten Dritter. Meyers Konversationslexikon (1888) über den Geiz: „Geiz kommt mit dem Erwerbstrieb darin überein, daß er auf die Vermehrung, mit der Sparsamkeit darin, daß er auf die Erhaltung des Besitzes bedacht ist, unterscheidet sich aber von beiden dadurch, daß jenes Streben nicht wie bei diesen Mittel, sondern, wie bei der Habsucht die Vermehrung und wie bei der Sparsucht die Erhaltung des Besitzes, Selbstzweck ist, daher er wie jene auch unerlaubte Erwerbsmittel nicht scheut, und wie diese auf die Befriedigung auch notwendiger Bedürfnisse Verzicht leistet […].“ Um an diesen damaligen Lexika Auszug anzuknüpfen – so muss an dieser Stelle auch auf die Silhouette einer Stadt hingewiesen werden, rechts auf der Mittelachse der Zeichnung zu erkennen. Unweit dieser allseits bekannten Örtlichkeit verfing sich, nach über 40 Jahren Flucht, endlich einer der letzten großen Mafia Bosse im Netz der Justiz. Mehrere Millionen Euro schwer und mit einem kaum nach recherchierbarem Machtapparat ausgestattet, lebte dieser vermeidliche Drahtzieher der italienischen Unterwelt, über Jahrzehnte, in einer einfachen Schäferhütte ohne fließendes Wasser oder anderen Annehmlichkeiten, die für jede einfache Mietswohnung selbstverständlich sein sollten. Somit weit abgeschieden von der uns bekannten mondänen Welt, in der Reichtum auch sichtbar ausgelebt wird, sind Anhänger der Mafioso, die wohl perfideste Inkarnation der Laster „Habgier“ und „Geiz“.

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