Bleistift , Farbstift, Aquarell
Wvz. 5380
Format: 300 x 300 mm
Juli 2024
* Fiktive Rahmung. Preis ohne Rahmen.
Markus Zusaks Roman „Die Bücherdiebin“ ist eine bewegende und tiefgründige Erzählung, die sich in der düsteren Zeit des Zweiten Weltkriegs in Deutschland abspielt. Erzählt aus der ungewöhnlichen Perspektive des Todes, der die Ereignisse beobachtet und kommentiert, entfaltet sich die Geschichte des jungen Mädchens Liesel Meminger, deren Leben durch die Schrecken des Krieges und die Kraft der Literatur geprägt wird.
Liesel wird in eine neue Welt geworfen, als sie nach dem Tod ihres Bruders auf der Reise zu ihren Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann in eine Kleinstadt bei München geschickt wird. Der Verlust ihres Bruders und die Trennung von ihrer Mutter lassen sie einsam und verletzt in einer fremden Umgebung zurück. Bei der Beerdigung ihres Bruders stiehlt sie ihr erstes Buch, „Das Handbuch für Totengräber“, obwohl sie noch nicht lesen kann. Mit diesem Buch beginnt ihre Leidenschaft für das Lesen und für Worte. In der neuen Familie findet Liesel nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine besondere Bindung zu ihrem Pflegevater Hans, der ihr das Lesen beibringt. Das Lesen eröffnet ihr neue Welten und bietet ihr Zuflucht vor der grausamen Realität des Krieges. Liesel schließt enge Freundschaften, vor allem mit ihrem Nachbarn Rudy Steiner, und beginnt, weitere Bücher zu stehlen – aus brennenden Bücherstapeln, der Bibliothek des Bürgermeisters und anderen Orten.
Ein zentraler Wendepunkt der Geschichte ist das Versteck des jüdischen Flüchtlings Max Vandenburg im Keller der Hubermanns. Die Freundschaft zwischen Liesel und Max zeigt, dass Menschlichkeit und Mitgefühl inmitten von Krieg und Hass überleben können. Max‘ Anwesenheit ist eine ständige Gefahr für die Familie, aber sie riskieren ihr Leben, um ihm Schutz zu bieten. Max gibt Liesel ein weiteres Geschenk: die Macht der Worte, indem er ihr Geschichten erzählt und sie das Schreiben lehrt. Die Macht der Worte zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Liesel erkennt, dass Bücher nicht nur Trost und Zuflucht bieten, sondern auch eine Waffe gegen Tyrannei und Ungerechtigkeit sein können. Literatur wird zum Symbol des Widerstands gegen die nationalsozialistische Ideologie. Liesels mutige Taten, wie das Stehlen von Büchern, sind Akte des Trotzes und des stillen Widerstands. Der Krieg hinterlässt tiefe Spuren in der Stadt und bei ihren Bewohnern. Bombenangriffe und ständige Bedrohung sind allgegenwärtig. Liesel muss lernen, mit Verlust und Trauer umzugehen, als fast alle ihre Lieben – auch Rudy und die Hubermanns – bei einem Bombenangriff ums Leben kommen. Aber sie überlebt und wird schließlich von einer anderen Familie adoptiert. Ihre Geschichte endet mit einem Gefühl der Hoffnung und des Weiterlebens.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Die Bücherdiebin“ nicht nur die Geschichte eines jungen Mädchens in schwierigen Zeiten ist, sondern auch eine Reflexion über die Macht der Literatur und die menschliche Widerstandskraft. Der Tod als Erzähler verleiht der Geschichte eine einzigartige Perspektive und unterstreicht die Unausweichlichkeit des Todes und die Bedeutung des Lebens. Liesel Memingers Reise zeigt, dass trotz der Schrecken des Krieges die Kraft der Worte und die Menschlichkeit überleben und triumphieren können. Der Roman ist eine Hommage an die Macht der Bücher und die Kraft des menschlichen Geistes in den dunkelsten Zeiten.