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(I-RA)chsucht

Artikel-Nr.: 161

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Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 4522
Format: 700 x 500 mm
Juli 2009

Dass diese Zeichnung vordergründig durch die Grausamkeit der Kreuzigung geprägt wird, ist unbestreitbar. Dennoch findet sich auch Versöhnliches in dieser markanten Arbeit. Der römische Soldat, "die" klassische Schandfigur, (schon wegen des Speerstoßes) wenn es um die Darstellung der Kreuzigung Christi geht, positiviert sich hier in der Form, dass er sich, beschämt davon, da er wohl weiß, dass ein guter (unschuldiger) Mensch aus Rachsucht zu Tode kommen wird, als Tröster Maria Magdalenas und der Klageweiber annimmt.

Die bildliche Verkehrung dieser oftmals zitierten Schuldfigur basiert auf der biblischen Erzählung, in der Jesus, zum Unwillen seiner Jünger, den Hausdiener eines römischen Centurio rettet. Dieser ist nach der Genesung seines Dieners Christus verbunden, muss dann dennoch dessen Kreuzigung geleiten, ist darüber zutiefst beschämt, ergriffen und solidarisiert sich emotional mit den anwesenden Trauernden. Es ist "Die Versöhnung" mit dem Unvermeidlichen. Täter ist hier die "Religion als Institution", in Form eines dämonisierten, suddazäischen Tempelpriesters, der, stellvertretend für seine Kaste, den Nagel nun selber ins Fleisch treibt.

Anlass der Festnahme Jesu durch die suddazäischen Tempelpriester war die von Christus vollzogene Tempelreinigung, die großen Aufruhr am Pessach in Jerusalem, dem höchsten jüdischen Fest, auslöste. Jedoch durfte der Sanhedrin, das oberste Religionsgericht des damaligen Judentums, zurzeit Jesu zwar Todesurteile fällen, aber nicht vollstrecken. Aus Rache für die harsche Kritik Jesus an der Art und Weise, wie der Tempel entgegen Gottes Willen geführt wurde, lieferten ihn die Priester schließlich als Aufrührer an Pilatus aus.


* Fiktive Rahmung. Preis ohne Rahmen.

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