Grafiken

Als ich als Zeichner begann, galt als Grafik vor allem die Radierung und die Lithografie. Aber natürlich auch Linol und Holzdrucke sowie das Siebdruck Verfahren. Was alle Techniken, so verschieden diese auch sein mögen, grundlegend verbindet ist die Tatsache, dass die Anfertigung des Druckstrockes, also das Zeichnen des Motivs auf den Stein, oder das radieren in die Kupferplatte, ausschließlich dem Künstler selber vorbahlten ist. Jede künstlerische Drucktechnik hat natürlich auch sein ganz unwerwechselbares Erkennungsmerkmal - so ist beispielsweise ein Holzschnitt eher der Fläche zu getan, gröber im Strich, (was natürlich dem Holz als Druckstock geschuldet ist) als eine Radierung mit all ihren möglichen Feinheiten im Detail. So war und ist, natürlich nicht jede dieser Techniken für einen selber geeignet, weil sie dem eigenen Naturell eher entgegensteht. So habe ich mich z.B. nie selber an einem Holzschnitt versucht.

Nachdem nun der Druckstock manuell vom Künstler hergestellt ist, so geht es an das Drucken selber, was nicht minder aufwendig ist. Denn für jeden Abzug muss der Druckstock neu präpariert werden. Meistens von Könnern der jeweiligen Drucktechnik, die sich über Jahrelanges tun, auf diese eine Art des Druckens spezialisiert  haben. Natürlich hat solch ein Aufwand seinen Preis - zum einen für den Aufwand des Künstler für die Erstellung des Druckstockes, zum anderen der des Druckers, für das 100malige präparieren, also z.B. einfärben und auswischen.der Kupferplatte. Leider sind heute kaum noch Künstler dazu bereit sich mit den alltertümlichen Werkzeugen und Drucktechniken herumzuschlagen und kaum noch Sammler bereit hierfür einen angemessenen Preis zu zahlen. Somit ist zu befürchten, dass auch hier die Digitalierung zu einer deutlichen Veränderung führen wird. Heute kann man jedes beliebige Original per Knopfdruck in Sekunden als hochwertigen Kunstdruck auf den Markt bringen. Dies bedeuted für den Künstler keinen Mehraufwand - ganz im Gegenteil.

Und auch ich muss diesem Trend leider meinen Tribut zollen. So habe auch ich das Radieren auf unbestimmte Zeit eingestellt, meine Restposten aus dem Programm genommen - zu langwierig ist das Erstellen einer druckfähigen Platte, zu teuer das Drucken selber. 


Kunstdrucke

KunstdruckeDie folgenden ART PRINTS sind allesamt hochwertig gedruckt und sicherlich eine passende, kostengünstige Alternative zum Original. In der Regel sind alle Drucke in ihrer Auflage streng limitiert, signiert und datiert. Unter den jeweiligen Themenbereichen finden Sie eine ansprechendes Angebot an mit Bedacht ausgewählten Motiven. 

Lithografie

Lithografie

Lithografien kommen dem freien zeichnerischen Duktus des Künstlers meist immer näher als in Zink oder Kupfer graviertes oder gar geätzt „Radiertes“ - es sein denn, diese technisch bedingten Eigenheiten und Einschränkungen werden vom Künstler bewusst akzeptiert und aufgegriffen. Der große Nachteil der Lithografie besteht natürlich in der Schwere des Steins. Schon kleinere Formate lassen sich nicht einfach mal zur Bearbeitung unter den Arm mit ins Atelier nehmen. Das Zeichnen auf den Stein direkt bedarf also einer eigenen Druckwerkstatt mit entsprechender Ausstattung oder den mehrtägigen Aufenthalt in einer solchen, in der Fremde – wo auch immer. Um dieser Problematik entgegen zu wirken wurde schon recht früh das sogenannte Umdruck Verfahren entwickelt, dass zeichnen auf speziell für die Lithografie entwickelten Papieren eingeführt. Hierbei wird das Motiv mit eben den gleichen Mitteln des Litho Zeichnens auf „Umdruckpapier“ verwirklicht, und dann, von einem überaus versierten Lithografen, auf den Stein kopiert. Diese Prozedere kommt dem ausgewiesenen Zeichner in allen Punkten natürlich entgegen. Das neu gezeichnete Motiv liegt aber allerdings nur auf einer extrem dünnen, Gelatine ähnlicher Beschichtung und es Bedarf größter Umsicht und Erfahrung beim Umdruck auf den Stein. Alle bisherigen Lithografien von Andreas Noßmann sind, bis auf die ersten drei Etüden, welche direkt auf Stein gezeichnet wurden, per Litho-Umdruckpapier entstanden.

Radierung

radierung

Auch die Radierung darf man wohl als Original Druckgrafik bezeichnen. Hier wird die Zeichnung vom Künstler zur Erstellung der Druckplatte spiegelverkehrt direkt auf die Kupferplatte gekratzt und die so entstandenen Linien abschließend mittels verschiedener Ätz Vorgänge mit Eisenchlorid weiter vertieft. Die Halbtonwerte werden durch zusätzliche Aquatinta Ätzungen erzeugt. Bei farbigen Radierung muss sogar eine zweite Druckplatte (Farbplatte) erstellt werden. Bei jedem Druckvorgang müssen die Druckplatten vom Drucker neu präpariert und eingefärbt werden, was ein Höchstmaß an Erfahrung und Geduld erfordert.